
Programm 2020
Ausführlich
Montag, 26. Oktober, 17 Uhr, Online-Seminar
Rechtsterrorismus – Strukturen, Konzepte und Gruppierungen
Rechte Gewalt und Terror gibt es in Deutschland nicht erst seit gestern. Im letzten Jahr ist das Thema in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Gemeinsam wollen wir den Rechtsterrorismus unter die Lupe nehmen. Welche Strukturen, Konzepte und Gruppierungen gibt es? Online-Seminar max. 20 TN, Anmeldung unter awo-toleranz@awo-thueringen.de Eine Veranstaltung des Landesjugendwerks der AWO Thüringen.
Montag 26. Oktober, 19 Uhr, Kalif Storch
Nach den Rechten sehen – Der Dritte Weg und seine Ideologie
Vor einigen Jahren ist mit der Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ ein neuer Akteur der extremen Rechten aufgetaucht. Mittlerweile organisieren sie sich auch seit einiger Zeit in Erfurt. Dieser Vortrag, für den wir einen Referenten von MOBIT eingeladen haben, thematisiert diese rechtsextreme Partei, ihr Milieu und ihre Ideologie. Eine Veranstaltung der linksjugend [’solid] Erfurt.
Dienstag, 27. Oktober, 19 Uhr, Online
Feministische Stadt- und Raumplanung
Gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse sind auch in den räumlichen Strukturen sichtbar, sei es im Bezug auf geschlechterspezifische Arbeitsteilung unterschiedliche Verfügung über gesellschaftliche Ressourcen, aber auch Sexismus und sexualisierte Gewalt. Dies ist der Ausgangspunkt der feministischen Kritik an der gegenwätigen Stadt- und Raumplanung. Denn wie wir Räume gestalten beeinflusst maßgeblich die Beteiligung von Frauen, LGBTQIA, Migrant*innen, Menschen mit Behinderung und Vielen mehr am politischen, sozialen und wirtschaftlichen Leben. In diesem Vortrag gehen wir der Frage nach, wie Stadt- und Raumplanung queerfeministisch und inklusiv gestaltet sein kann. Dabei wird auf die Entwicklung der Stadtplanung in den letzten Jahren, deren Kritik und auf emanzipatorische Gegenentwürfe eingegangen. Eine Veranstaltung der Grünen Jugend.
Mittwoch, 28. Oktober, 19 Uhr, Online
Kritik des modernen Antisemitismus
von Dissens
Antisemitismus ist viel mehr als nur ein Vorurteil gegen die Juden, ein Nichtwissen, das durch die schlichte Darlegung von Tatsachen aufzuklären wäre. Antisemitismus als Ideologie ist der Kern einer ganzen Weltanschauung, die in NS-Deutschland zu einem Vernichtungsprojekt ohne Gleichen erwuchs und noch heute sieht sich die Staat gewordene Konsequenz der Shoah, der jüdische Staat Israel, mit der antisemitisch motivierten Gewalt vor allem seiner Nachbarn konfrontiert. In Deutschland dagegen hat sich der Antisemitismus nach Auschwitz transformiert und nimmt nun verschiedene Formen an, die nicht mehr die Juden als unmittelbares Feindbild in den Mittelpunkt des Verfolgungsinteresses stellen. Der Antisemitismus nach Auschwitz reflektiert die Folgen der unaufgearbeiteten eigenen Vergangenheit und in Zeiten der globalen Krise des Kapitalismus den Wunsch nach Redaktion gesellschaftlicher Komplexität. Diese Formen des modernen Antisemitismus werden unter anderem Gegenstand des Vortrages sein.
Änderung: Der Vortrag wurde kruzfristig verschoben auf den 29.10, 18Uhr. Hier geht’s zum Raum.
Donnerstag 29. Oktober, 17 Uhr, Kidsklub Purpur, Teichstr. 63 Online
Workshop: Was ist Sozialistische Erziehung? Diskussionsrunde über linke Pädagogik
von Kidsklub Purpur
Wie kann linke Pädagogik heute aussehen? Was haben Emanzipation und Gesellschaft mit Erziehung zu tun? Im Kidsklub Purpur machen wir linke Pädagogik mit Kindern – dabei organisieren wir unsere Arbeit im Helfer*innen-Plenum. In unserer Arbeit greifen wir auf eine vielfältige Geschichte emanzipatorischer Pädagogikkonzepte zurück. Immer im Vordergrund stehen die Frage: In welchem Zusammenhang stehen Erziehung und Gesellschaft? Und welchen Beitrag kann Erziehung für eine herrschaftsfreie Gesellschaft leisten? In einem Workshop wollen wir gemeinsam über die Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit diskutieren.
Aufgrund der steigenden Coronafallzahlen findet der Workshop online statt. Und zwar hier: https://meetings.jugendring-jena.de/b/hdpf9hhqgrr30im
Donnerstag 29. Oktober, 19:30 Uhr, Ort: tba
Spaßiges How-To-Plenum
von Seebrücke Erfurt
Plenum ist wichtig für die Revolution. Spaß auch! Also warum nicht mal beides verbinden? Werde Teil eines interaktiven Seebrücke-Spektakels der besonderen Art, denn du hast die Zügel in der Hand! Es liegt an dir unser Plenum zu gestalten: Du willst uns thüringisch sprechen hören? Wir thüringern für dich! Du findest Nasenflöten sind ein spannendes Gesprächsthema? Wir diskutieren dazu! Außerdem nur einmalig und für kurze Zeit zu diesem Preis im Angebot: Zahlreiche Infos zur Arbeit und den Themen der SEEBRÜCKE. (Spoiler: Was als letztes besprochen wird, wird dich schockieren, denn Stadträt*innen hassen diesen simplen Trick!) Lasst euch das nicht entgehen! 9 von 10 Aktivist*innen würden die Seebrücke empfehlen.
Der Workshop wird online ststtfinden. Hier geht es zum Raum
Freitag 30. Oktober, 17 Uhr, Offenes Jugendbüro „filler“(Schillerstraße 44, Hinterhof)
Workshop: Queerfeminismus und Gewerkschaft
von DGB Jugend
Wie werden queer-feministische Ideen und Lebensentwürfe von Unternehmen vereinnahmt, um Profite zu generieren und Rechte von Arbeitnehmer*innen zu schwächen? Welche Möglichkeiten des Empowerments ergeben sich für jede*n einzelnen und wie können wir uns solidarisch zusammenschließen, um gegen Diskriminierung und Ausbeutung zu kämpfen? Welche Bedeutung hat dabei die Arbeitswelt und welche Rollen spielen die Gewerkschaften? Diese Fragen stellen wir uns gemeinsam mit Lisa, Gewerkschafterin aus Mittelhessen und (Mit-)initiatorin des Arbeitskreises „Queere Gewerkschaftsjugend“. Wir freuen uns auf Euch, Euer Interesse und Erfahrungen. Der Workshop ist offen für alle (Arschlöcher* sind selbstredend nicht erwünscht). Max. 20 Teilnehmer*innen.
Änderung: Der Workshop wird digital stattfinden. Den Link und Code zum Raum gibt’s nach Anfrage auf social media oder auf Nachfrage per Mail an dgbjugend@filler.cc
Samstag 31. Oktober, 14 – 17 Uhr, veto, Magdeburger Allee 180
Workshop: Argumentieren gegen Rechts inkl. theoretischer Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen Positionen.
von veto
Im ersten Teil beschäftigen wir uns mit dem Weltbild rechter Organisationen und Parteien. Mittels Textanalyse wollen wir uns gemeinsam erarbeiten, welches Verständnis von Gesellschaft, Politik und gesellschaftlichen Konflikten dahintersteht und was inhaltlich daran eigentlich falsch ist. Im Anschluss setzen wir uns mit rechten Sprüchen oder Aussagen auseinander, die im Alltag präsent sind. Dabei werden Ansatzmöglichkeiten erarbeitet, wie diesen zu begegnen ist. Tipps und Techniken unterstützen und ermutigen, das Streitgespräch einzugehen und rechten Positionen zu widersprechen. Bitte meldet euch für den Workshop an, da der Raum leider nur Platz für 10 Personen (unter den geltenden Abstandsregeln) bietet: veto@riseup.net
Änderung: Der Worshop findet online statt. Anmedlung unter: veto@riseup.net
Gefördert durch den LAP Erfurt / Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, des Thüringer Landesprogramms „Denk bunt“ für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit sowie die Stadt Erfurt.
Samstag 31. Oktober, 18.30 Uhr
Christine Kirchhoff: Mit Rechten reden. Online Vortrag
von veto
Die in den „Studien zum autoritären Charakter“ (Adorno et.al. 1950) vorgelegte Analyse faschistischer Dispositionen ist noch immer aktuell, nicht zuletzt da die Autor_innen die auch heute auch unter Linken immer wieder beliebte Auffassung kritisieren, dass faschistische Einstellungen als Resultat sozialer Missstände zu verstehen seien. In Auseinandersetzung mit den „Studien zum autoritären Charakter“ wird diskutiert, inwiefern das Bedürfnis, mit Rechten zu reden bzw. ihre Ängste verstehen zu wollen, mehr mit dem „Gefühlsbefreiungstrick“ (Adorno) zu tun haben könnte, als vielleicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Grundlage des Vortrages ist ein Beitrag aus dem Band „Konformistische Rebellen“, herausgegeben von Andreas Stahl u.a., Verbrecher Verlag 2020.
Hier geht es zum Onlinevortrag.
Gefördert durch den LAP Erfurt / Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, des Thüringer Landesprogramms „Denk bunt“ für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit sowie die Stadt Erfurt.
Dienstag 03. November, 17 Uhr, Theaterplatz
FÄLLT AUS Fahrradrundfahrt: Wem gehört die Stadt? Eine kleine Geschichte von Verdrängung und Widerstand in Erfurt.
von Biko und Erfurt für ALLE
Ausgehend von der gewaltsamen Räumung des besetzten Hauses 2009 soll diese Fahrradrundfahrt durch Erfurt an acht Stationen einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen in Erfurt aus einer gentrifizierungskritischen Perspektive bieten. Dabei sollen gescheiterte wie gelungene Beispiele von Selbstorganisation ebenso beleuchtet werden wie allgemeine stadt- und wohnungspolitische Entwicklungen, Verdrängung und Segregation. Themenschwerpunkte liegen auf Hausbesetzungen, Aufwertungsprozessen und städteplanerischen Großprojekten ebenso wie auf Hausprojekten. Die Fahrradrundfahrt beginnt 17 Uhr am Theaterplatz und wird voraussichtlich um 20 Uhr enden. Zwischendurch wird es die Möglichkeit geben, sich drinnen aufzuwärmen.
Gefördert von der RLS Thüringen.
Mittwoch 04. November, 19 Uhr, Online
Ideologiekritik des Veganismus
von: Dissens
Vegane Ernährung liegt im Trend und immer mehr Menschen verzichten bei der Nahrungsaufnahme und in ihrem Alltag auf tierische Produkte. Das wesentliche und handlungsleitende Motiv dürfte dabei zumeist sein, Tierleid vermeiden zu wollen. Dagegen lässt sich zunächst auch nichts einwenden. Oder doch? Bekanntlich ist der Weg zur Hölle ja gepflastert mit guten Absichten, was nicht heißen soll, dass jene deshalb ersatzlos zu verwerfen sind, sondern eher auf die Notwendigkeit hinweist, sich intensiver mit ihnen zu befassen und kritisch zu sein. Im Vortrag sollen deshalb einige Einwände angeführt werden, die einen Blick hinter das postulierte Ziel wagen und die Fundamente und Theorien betrachten, die diesem zugrunde liegen. Denn in der Regel ist es so, dass ein veganer Lifestyle nicht als Privatangelegenheit praktiziert, sondern als politische Aktion begriffen wird, die auf bestimmten (expliziten oder impliziten) Vorstellungen beruht und bestimmte Ziele verfolgt. Nimmt man das ernst, so geraten recht schnell problematische Punkte ins Visier. Neben offensichtlichen antisemitischen Ausfällen einiger prominenter Protagonisten (z.B. PETA mit der „Holocaust on your Plate“-Aktion, bei der u.a. Bilder von Leichenbergen aus Vernichtungslagern neben Bilder von toten Schweinen montiert wurden), gibt es auch subtilere Momente, die bedeutend mehrheitsfähiger sind und wesentlich seltener Gegenstand einer Kritik werden. Doch derartige Ausfälle fallen nicht aus heiterem Himmel. Neben einer kalkulierten Aufmerksamkeitsgenerierung und einem instrumentellen Verhältnis zum Holocaust, sowie einer vollkommen Pietätlosigkeit gegenüber den Opfern, spielte hier sicherlich auch eine Rolle, dass menschliches und tierisches Leben gleichgesetzt wird: Tote Menschen hier, tote Schweine dort. Die Botschaft dahinter: Hier und da Leichenberge. Wie kommt es aber dazu, dass menschliches und tierisches Leben gleichgesetzt wird? Welche Theorien stehen dahinter? Wenn man diese Fragen ernsthaft beantworten möchte, kommt man nicht darum herum, sich mit dem Konzept des Antispeziesismus zu befassen, das auch von vielen linken Tierschutz-, Tierrechts- oder Tierbefreiungsgruppen oftmals zu kritiklos übernommen wird. Dieses Konzept ist untrennbar mit zwei Namen verknüpft: Peter Singer und Richard Ryder. Vor allem die Ethik von Peter Singer soll im Vortrag in ihren Grundlagen skizziert und anschließend einer Kritik unterzogen werden. Leitende Prämisse dabei wird sein, danach zu fragen, inwiefern das Konzept des Antispeziesismus zwar zu kritisieren ist, das Ziel einer befreiten Gesellschaft, in der Mensch und Tier ohne Qualen leben können, aber beibehalten werden kann. Des Weiteren wirft der Vortrag auch einen Blick auf das Verhältnis von Konsum- und Gesellschaftskritik sowie auf Ausbeutungsverhältnisse und fragt danach, inwiefern die Kritik an den herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse im Kontext linker Gesellschaftskritik einen Fokus auf Tiere haben muss und – umgekehrt – warum die Kritik an Tierausbeutung sinnvoll nur in Form einer umfassenden Gesellschaftskritik formuliert werden kann. Zudem wird auf die Art und Weise, wie in der Tierbewegung agitiert wird, geblickt werden. Denn hier offenbart sich eine weitere Problematik: Die Agitation, die vorgibt, Menschen über die realen Qualen von Tieren und die Missstände in der Tierhaltung aufklären zu wollen, kommt allzu oft in der Form von Propaganda daher, die einer wirklichen Aufklärung fundamental entgegenwirkt und eher zu emotionalen Ausbrüchen und grausamen Strafwünschen führt, denn irgendwie Erkenntnis generiert oder anstößt. Methodisch ist der Vortrag, wie im Titel bereits angeführt, aufgrund seiner Intention ideologiekritisch angelegt, wobei diese verstanden wird als eine „Konfrontation der Ideologie mit ihrer eignen Wahrheit“ (Adorno 1972 [1954], S. 465). Dieses Vorgehen soll es ermöglichen, erhaltenswerte Momente der Kritik herauszustellen, die im (politischen) Veganismus bzw. in der Tierbewegung zu recht formuliert werden und gleichzeitig schonungslose Kritik an selbiger zu üben. Literatur: Adorno, T. W. (1972 [1954]). Beitrag zur Ideologienlehre. In ders. Gesammelte Schriften Band 8. Soziologische Schriften I (S. 457-477). Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Donnerstag, 05. November, 17 Uhr, Online
Sportlich Reden. Debattieren gegen Diskriminierung
Populismus, Diskriminierungen und nationalistische Hetze können wir nicht unwidersprochen stehen lassen. Gegen Parolen und Sprüche helfen uns aber klar formulierte und strukturierte Argumente. Spielerisch und gemeinsam wollen wir lernen, sich in neue neue Themen und Positionen hineinzuversetzen und gezielt und spontan darauf zu reagieren. Online-Workshop. max. 15 TN, Anmeldung unter: landesjugendwerk@awo-thueringen.de
Donnerstag, 05. November, 19:30, Kidsklub Purpur, Teichstr. 63
FÄLLT AUS Filmvorführung „Kinder sind keine Rinder“ über die Kinderlädenbewegung
von Kidsklub Purpur
Wir zeigen den Dokumentarfilm „Kinder sind keine Rinder“ von der feministischen Aktivistin und Filmemacherin Helke Sander aus dem Jahr 1969. Die Kinderlädenbewegung entstand in Folge von 1968 aus der neu enstandenen Frauenbewegung und wurde schnell auch von linken Männern als politisches Betätigungsfeld entdeckt. Der Anspruch war, Kinder herrschaftsfrei, antiautoritär und als Teil einer allgemeinen Befreiung der Gesellschaft emanzipatorisch zu erziehen. Unsere Falken-Arbeit im Kidsklub Purpur weist Ähnlichkeiten und Kontinuitäten zur Kinderlädenbewegung auf. Wir wollen uns mit unserer Geschichte auseinandersetzen und über linke Pädagogik heute diskutieren.
Freitag, 06. November, 19:00 Uhr, Treffpunkt Augustinerstr./Am Hügel
Dekolonialer Stadtrundgang
von Decolonize Erfurt
Es reicht nicht aus, den deutschen Kolonialismus zeitlich und institutionell zu erweitern (von den Fuggern und Welsern Anfang des 16. Jahrhunderts bis heute), sondern das koloniale Erfurt muss auch räumlich neu verstanden werden – in seinen globalen Verflechtungen und Bedingungskonstellationen. Der dekoloniale Stadtrundgang hat einen globalgeschichtlichen Schwerpunkt und verdeutlicht damit einen zentralen Aspekt des Ansatzes der Initiative Decolonize Erfurt zur Aufarbeitung der Kolonialgeschichte.
Freitag, 06. November bis Sonntag 08. November
30. Antifaschistischer und antirassistischer Ratschlag Thüringen
Seit 1991 findet der antifaschistische und antirassistische Ratschlag jährlich um den 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, an wechselnden Orten in Thüringen statt. Ziele sind die Analyse aktueller Entwicklungen in Region und Gesellschaft, die Vernetzung sowie die Suche nach gemeinsamen Handlungsperspektiven gegen Rechts. Aufruf und Veranstaltungsübersicht auf http://www.ratschlag-thueringen.de/
Samstag, 07. November, 10.30-13.30 Uhr, Trommsdorffstraße 5
FÄLLT AUS! Veganes Brunchen! Mitbring-Brunch und Diskussion
von BUNDJugend und Fridays for Future
Sonntag, 8. November, 14 Uhr, veto, Magdeburger Allee 180
Stadtrundgang zur Geschichte von Erfurt Nord
von Projektgruppe Erfurt im NS
Unser 2-stündiger alternativer Stadtrundgang führt vom veto bis zur L50 durch den einst von der Arbeiterbewegung geprägten Teil nördlich der Altstadt. Mit verschiedenen Zeitzeugenberichten, Aktenauszügen und Bildern wollen wir gemeinsam mit Euch auf Spurensuche des Nationalsozialismus in Erfurt gehen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum inhaltlichen Austausch bei einer Tasse Kaffee oder Tee, sofern die aktuelle Coronasituation dies zulässt.
Montag, 9. November, 17 Uhr, Naturfreundehaus, Johannesstraße 127
Naturschutz und Rechtsextremismus
von Naturfreundejugend und Fridays for Future Erfurt
Der Workshop soll euch – die Teilnehmenden – für historische und aktuelle Verknüpfungen von Natur- und Umweltschutzthemen mit rassistischen, biologistischen und völkischen Ideologien sensibilisieren. Durch den Workshop werdet ihr in die Lage versetzt demokratiefeindliche und menschenverachtende Kontinuitäten und Denkmuster im deutschen Natur- und Umweltschutz zu identifizieren. Gemeinsam wollen wir Gegenentwürfe diskutieren.
Dienstag 10. November, 17:00 Uhr, Treffpunkt Augustinerstr./ Am Hügel
Dekolonialer Stadtrundgang
von Decolonize Erfurt
Es reicht nicht aus, den deutschen Kolonialismus zeitlich und institutionell zu erweitern (von den Fuggern und Welsern Anfang des 16. Jahrhunderts bis heute), sondern das koloniale Erfurt muss auch räumlich neu verstanden werden – in seinen globalen Verflechtungen und Bedingungskonstellationen. Der dekoloniale Stadtrundgang hat einen globalgeschichtlichen Schwerpunkt und verdeutlicht damit einen zentralen Aspekt des Ansatzes der Initiative Decolonize Erfurt zur Aufarbeitung der Kolonialgeschichte.
Mittwoch, 11. November, 15:30 Uhr, Anger (an Maus und Elefanten)
Nachaltiger Stadtrundgang
von AG Nachhaltigkeit und Campus Grün
Selbst ein Teil der nachhaltigen Gesellschaft sein – aber wie geht das? Egal ob Lastenrad, verpackungsfreies Einkaufen, faires Klamottenshopping, Büchertausch oder veganes Essen. Wir gehen gemeinsam auf Entdeckungstour in Erfurt und finden die Orte, die uns helfen Nachhaltigkeit im Alltag umzusetzen.
Mittwoch, 11. November, 19 Uhr, Online
Kämpfe um Klimagerechtigkeit
von Klima Aktion Thüringen KAT
Der Kampf um Klimagerechtigkeit ist nicht nur ein ökologischer, sondern ebenso ein sozialer, antikapitalistischer, emanzipatorischer, antirassistischer Kampf. Wir wollen gemeinsam einen Film anschauen, der diese Dimensionen der Klimagerechtigkeit offen legt und im Anschluss mit euch in den Austausch kommen. Die Veranstaltung findet hier online statt: https://meeten.statt-drosseln.de/b/kat-2ky-hpc-6sq
Mittwoch, 11. November, 19 Uhr, Online-Vortrag
Vom „sterblichen Gott“ zum „Staat des Kapitals“ – Zur Einführung in die materialistische Staatskritik
von veto
Im März 2020, mit den ersten staatlichen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie, war plötzlich allerorts vom Ausnahmezustand die Rede. Wenn der Staat doch – vermeintlich gegen ökonomische Interessen – in der Lage ist, Produktionsstätten zu schließen, Gottesdienste abzusagen und Demonstrationen zu verbieten, so muss er doch im Sinne Carl Schmitts souverän, also der wahre Herr der Lage sein? Kurze Zeit später, nach dem Mord an George Floyd durch die Polizei, ging eine Forderung längst nicht nur durch die USA: „Defund the Police!“ Doch ist ein Staat ohne Polizei überhaupt denkbar? Und wie ist es um die gerade erst wiederentdeckte Souveränität bestellt, wenn der Staat mit der Polizei seine Möglichkeit zur Gewalt nach innen verliert? Der Staat ist von Widersprüchen geprägt. Diesen Widersprüchen auf die Schliche zu kommen, das ist das Programm der materialistischen Staatskritik, einer Kritik, die sich auf die Kritik der politischen Ökonomie nach Marx bezieht und deren Ziel es sein muss, ihren Gegenstand, den Staat, abzuschaffen. Dabei gibt es den Staat als solchen nicht und es gibt ihn zugleich doch: Er ist ein soziales Verhältnis der Bürger/innen, das den Staatsbürger/innen und jenen, die es verzweifelt werden wollen, zugleich verselbstständigt gegenübersteht. Neben den oben benannten Fragen soll der Vortrag eine Einführung in materialistische Staatskritik geben und zeigen, welchen Beitrag diese für eine Ideologiekritik des Staates bieten kann. Daniel Poensgen promoviert zum Verhältnis von Staatsverständnis und Antisemitismus. Er ist Mitglied der Redaktion der Zeitschrift Pólemos (kritischetheorie.wordpress.com), für die er auch regelmäßig schreibt. Zuletzt ist von ihm dort erschienen: „Sterben für die Staatsräson. AfD und Israelsolidarität im Bundestag.“ (Pólemos #9)
Hier geht es zum Onlinevortrag.
Gefördert von der RLS Thüringen
Donnerstag, 12. November, 17 Uhr, Treffpunkt: Lutherdenkmal auf dem Anger (vor tegut)
FÄLLT AUS! Schnapseljagd
von NäLi
Da die alljährliche NäLi-Party dieses Jahr coronabedingt ins Wasser fällt, haben wir uns was neues überlegt: die Schnapseljagd! Am Treffpunkt können sich alle in Kleingruppen zusammenfinden, die corona-safe an der frischen Luft verschiedene alternative Orte in der Stadt ablaufen und kennenlernen können. An den verschiedenen Stationen gibt es Lustiges und mehr- oder weniger Hochprozentiges zu erleben!
Freitag, 13. November, 18 Uhr, Online
Kein Freund und Helfer. Zur gesellschaftlichen Bedeutung der Polizei.
von Alles muss man selber machen
Racial Profiling, rechte Netzwerke, eine Vergewaltigung durch Polizist*innen in Gotha — der Strom von Berichten über problematische Polizeipraxis reißt nicht ab. In der Veranstaltung stellen wir die verschiedenen Beobachtungen in einen gemeinsamen Rahmen und bieten eine
Deutung an, die von der strukturellen Bedeutung und der Entstehung der Polizei ausgeht. Daran anschließend wollen wir diskutieren, wie ein
besserer Umgang mit sozialen Problemen aussehen kann und wo das Problem selbst erst durch die Institution entsteht.
Hier kommt ihr zum Veranstaltungsraum: https://meeten.statt-drosseln.de/b/dig-n82-udj-ekr
Sonntag, 15. November bis 30. November, [L50] Lassallestraße 50
FÄLLT AUS Ausstellung: „Diktatur, Opposition, Revolution. Perspektiven auf die Demokratiebewegungen in der DDR und in Syrien“
von s.P.u.K. e.V.
Was haben Oppositionelle aus der ehemaligen DDR und Syrien gemeinsam? Eine ganze Menge! Der Ruf nach Bürgerrechten, Freiheit und Demokratie ist nicht nur eine Forderung damaligen DDR-Bürgerrechtsbewegung von 1989, sondern der syrischen Revolution von 2011. Und obwohl die Szenarien in den beiden Ländern unterschiedlicher nicht hätten verlaufen können: AktivistInnen aus der ehemaligen DDR und aus Syrien verfügen über gemeinsame Erfahrungen. Unsere Ausstellung arbeitet diese geteilten Erfahrungen auf. An 4 Stationen sprechen ZeitzeugInnen beider Bewegungen über Protest gegen Diktatur und Repression, ihre demokratische Visionen, Flucht- und Umbruchserfahrungen. Schautafeln geben Hintergrundinformationen zum geschichtlichen Kontext und erklären die Machtstrukturen beider Regime, Dynamiken der Proteste und Gründe für die Gewalteskalation in Syrien.
Öffnungszeiten:Montag, 16.11., 16-19 Uhr Ausstellungseröffnung
Freitag, 20.11., 16-19 Uhr
Sonntag, 22.11., 15-18 Uhr
Montag, 23.11., 16-19 Uhr
Freitag, 27.11., 16-19 Uhr
Samstag, 28.11., 15-18 Uhr
Dienstag, 24. November 2020, 19.00 Uhr, Online
Online-Vortrag: Demokratiebewegungen global denken? Syrische und deutsche Perspektiven auf die Revolution 1989 und 2011
In der begleitenden Veranstaltung diskutieren wir dann gemeinsam mit ZeitzeugInnen die Bedeutung der in der Ausstellung vermittelten historischen Ereignisse für ein gemeinsames Zusammenleben heute. Was denken nach (Ost-)Deutschland geflüchtete SyrerInnen über die Zunahme von rechtem und anti-demokratischem Gedankengut hier in Deutschland im Anbetracht ihres eigenen Einsatzes für eine freiere und pluralere Gesellschaft in Syrien. Wie bewerten Menschen aus der ehemaligen Bürgerrechtsbewegung von 1989 diese Entwicklungen? Und wie kann eine gemeinsam erdachte, solidarische Perspektive aussehen, die rechter und anti-demokratischer Hetze etwas entgegensetzen kann? Wir von der deutsch-syrischen Solidaritätsinitiative Adopt a Revolution moderieren Sie durch den Abend.
Anmeldungen zur Teilnahme über Link bitte an maria@adoptrevolution.org.
Die Ausstellung und Veranstaltung werden gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung, die Stiftung Nord-Süd-Brücken und die Rosa-Luxemburg-Stiftung.